
Obst und Gemüse integrieren
Unser Essen soll nicht nur gesund sein, es soll auch schmecken. Der Genuss steht an erster Stelle. Kinder lernen durch Beobachten und Nachahmen. Greifen Sie bei Obst und Gemüse mit Genuss zu, wird auch Ihr Kind gerne probieren.
Obst und Gemüse sollten Teil jeder Mahlzeit sein. Sie eignen sich auch super als Zwischenmahlzeit am Vor- oder Nachmittag. Kinder und Jugendliche dürfen davon so viel essen, wie sie möchten – möglichst fünf Portionen am Tag.
Wie können Sie Ihren Kindern Obst und Gemüse schmackhaft machen?
Hier ein paar Tipps:
- Bieten Sie unterschiedliches Obst und Gemüse an, um das zu finden, was Ihrem Kind schmeckt.
- Kinder bevorzugen häufig die „süßen“ Sorten, z.B. Möhren, rote Paprika, Äpfel, Bananen, Beeren, Birnen, Kaki, Mangos und Weintrauben.
- Variieren Sie die Darreichungsform. Mal roh, mal gegart, mal als Scheiben oder als Stifte geschnitten, mal als Sterne ausgestochen – bleiben Sie geduldig.
- Ihr Kind mag die Schale von Obst und Gemüse nicht? – Gewöhnen Sie es allmählich daran. Schälen Sie z.B. bei einer Gurke nur jeden zweiten Streifen. Nicht vergessen: Das Obst und Gemüse immer gut waschen.
- Damit auch Gemüsemuffel nicht zu kurz kommen, lässt sich das Gemüse wunderbar in pürierten Soßen und Suppen oder gerieben in anderen Speisen verstecken.
Bleiben Sie dran! Essen muss bis zu 10x probiert werden, um festzustellen, ob es schmeckt oder nicht. Außerdem: Geschmäcker verändern sich.
Sind Quetschies und Fruchtsauger eine geeignete Alternative zu Obst?
Die kurze Antwort ist: „Nein!“
Quetschies enthalten viel (Frucht-)Zucker und begünstigen Karies. Sie gehören zu den Süßigkeiten. Außerdem entfällt bei Fruchtsaugern und Quetschies das Kauen und Knabbern. An ihnen wird gesaugt, was ähnliche Folgen wie das Saugen an Nuckeflaschen hat. Lesen Sie zum Dauernuckeln mehr unter Trinkgefäße.

Wofür ist Kauen und Knabbern wichtig?
Kauen und Knabbern ist wichtig für
- die Mund- und Zungenmotorik,
- die fehlerfreie Sprachentwicklung und
- die Speichelbildung.
Dauernuckeln kann
- Milchzähne schädigen und
- zur Beeinträchtigung des richtigen Schluckens führen.
Wie steht es um Fruchtmus?
Obstmus kann die täglichen Obstportionen nicht gleichwertig ersetzen. Die sinnliche Erfahrung und das Kauen entfallen. Vom Löffel gegessen, darf es hin und wieder eine Obstportion ersetzen.

Obst und Gemüse mit allen Sinnen entdecken
Kinder wollen ihre Umwelt „begreifen“. Sie möchten Obst und Gemüse anfassen, daran riechen und damit „Herumspielen“, um es kennenzulernen. Bei ganzen Obststücken können die Kinder die verschiedenen Farben und Konsistenzen wahrnehmen. Sie können einzelne Sorten probieren und feststellen, was Ihnen schmeckt. So werden Obst und Gemüse vertraut und schmecken besser. Mit Quetschies, Fruchtsaugern und Obstmus ist das kaum möglich.

Reichen Sie frisches Obst und Gemüse in altersgerechten Stücken. So kann Ihr Kind es mit allen Sinnen erforschen.
Zusätzlich gilt: Kaumuskeln müssen, wie alle Muskeln, trainiert werden. Trainieren Sie von weich nach hart, z.B. anfangs gedünsteter Brokkoli, dann Tomatenstücke, dann Gurkenscheiben und später rohe Möhre.